Deutsches Theatermuseum
Galeriestr. 4a
80539 München

Opening hours

Tuesday to Sunday
11 a.m. - 5 p.m.

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Teatro Farnese

1617 beauftragte Ranuccio I., Herzog von Parma und Piacenza, den Baumeister Giovanni Battista Aleotti mit dem Umbau des Waffensaals im Palazzo della Pilotta zu einem Theater. Die enorme Größe des u-förmigen Saals, das ansteigende Parkett und vor allem das neuartige, von Aleotti entwickelte Kulissensystem auf Gleitschienen machten das Teatro Farnese zum wegweisenden Vorbild des italienischen Barocktheaters.

Erstmals setzte Aleotti hier auch ein festes Proszenium ein, das auf dem vorliegenden, nach einer Vorlage von Paolo Fontanesi entstandenen Stich von Giuseppe Pini abgebildet ist. Die frühbarocke Architektur rahmt eindrucksvoll die vergleichsweise schlichte, rechteckige Bühnenöffnung, die von einem Vorhang Sebastiano Riccis verdeckt wird. Dieser zeigt den Sonnengott, begleitet von Göttern, Putten und einer Wappenkartusche – eine Anspielung auf das Mäzenatentum des Hauses Farnese. 

Das Proszenium wirkt wie ein eigenes Bauwerk: Der Bühnenöffnung sind zwei seitliche Flügel vorgelagert, deren Fassaden über einer hohen Sockelzone reich gegliedert sind. Ein aufwendig gearbeitetes Gesims führt zu einem reliefgeschmückten Mittelteil, der von einer mit Skulpturen besetzten Brüstung bekrönt wird. Zwei Engel halten wappengeschmückte Fahnen, die rechts und links eines großen Tuches herabhängen – im Zentrum prangt das Wappen der Farnese.

Obwohl eine Inschrift über dem Wappen die Eröffnung auf 1618 datiert, wurde das Theater erst 1628 feierlich eingeweiht.