Titelvignette zu „Roxana“ und Detail daraus zur elisabethanischen Bühne
Deutsches Theatermuseum München

Im Buchvorsatz zur 1632 veröffentlichten, lateinisch verfassten Tragödie „Roxana“ des Poeten und Renaissance-Gelehrten William Alabaster findet sich u.a. eine kleinformatige Vignette. Die Illustration zeigt typische Elemente der Shakespeare-Bühne im elisabethanischen Theater. Die Bühne wird nach hinten durch einen Vorhang begrenzt, von oben ermöglichen durchfensterte Einbauten die Schau auf die Bühne und nach vorn schließt ein Geländer die Bühne mit den Darstellern vom Zuschauerraum ab. Auffällig ist die zeitgenössische Kleidung der drei Darsteller: die gegürteten Schaubenmäntel und wadenlangen, absatzlosen Strumpfschuhe der beiden männlichen Figuren sowie der markante aufgestellte Tudorkragen am Kostüm einer weiblichen Bühnenfigur. Letzteres wurde auf der Bühne ebenfalls von einem männlichen Schauspieler, dem sog. ‚boy actor‘, getragen – denn Frauen war es in elisabethanischer Zeit nicht gestattet, auf der Bühne zu spielen. Die Szene veranschaulicht eine Spielkonvention, wie sie zu Shakespeares Zeiten üblich war.
Objekttitel: Titelvignette zu „Roxana“
Autor: William Alabaster
Urheber: unbekannt
Aus: Roxana. Tragaedia. A plagiarii unguibus vindicata, aucta, & agnita ab Authore Guglielmo Alabastro. Londini, Excudebat Gulielmus Jones 1632.
Technik: Kupferstich
Institution: Deutsches Theatermuseum München, ID 327348, ID 327347