Szenenfoto zu „Romeo und Julia“
Deutsches Theatermuseum München, ©Wilfried Hösl

Ein schräg verlaufender nach hinten ansteigender Bühnenaufbau symbolisiert das städtische Gefüge Veronas, während eine darüber liegende Rampe in der Mitte den emotionalen Kern der Szene verdichtet: In der 5. Szene des II. Akts wartet Julia (Anne-Marie Bubke) voller Ungeduld auf die Rückkehr ihrer Amme (Margit Carstensen), um endlich Gewissheit über Romeos Absichten zu erhalten.
Leander Haußmanns Inszenierung balanciert zwischen Slapstick und psychologischer Zuspitzung. Im Zentrum steht die fragile Psyche der jugendlichen Hauptfiguren, die dem Kindesalter kaum entwachsen sind. Ihre Liebe gerät unweigerlich unter die Räder eines absurden, schicksalhaften Konflikts: Die alteingesessene Feindschaft der Familien macht jede Hoffnung auf Selbstbestimmung zunichte. Gegen die Machtspiele der Erwachsenen gibt es keine Verteidigung – das Verhängnis nimmt seinen Lauf.
Produktionstitel: Romeo und Julia
Premiere: 14.01.1993
Theater / Ort: Residenztheater, München
Autor: William Shakespeare
Regie: Leander Haußmann
Bühne: Bernhard Kleber
Kostüm: Doris Haußmann
Urheber: Wilfried Hösl
Technik: Foto, analog, sw
Institution: Deutsches Theatermuseum München, ID 326321