Szenenbild zu „Romeo and Juliet“
Deutsches Theatermuseum München

Das Schabblatt zeigt eine in England am Ende des 18. Jh. verbreitete Schlussvariante: Joseph George Holman als Romeo und Brunton Merry als Julia begegnen sich – anders als im Originaltext Shakespeares – noch einmal lebend in der Familiengruft.
Die Kostüme dieser Szene folgen der Bildsprache des Rokoko: Julia trägt ein schlichtes, hemdartiges Gewand, das auf die Sterbeszene verweist, während Romeo – ganz im Stil der damaligen Mode – in knielanger Hose, Jabot und gepuderter Perücke erscheint. Die Urne im Hintergrund und der leicht geöffnete Vorhang verorten das Paar symbolisch in der Gruft der Capulets.
Das 1787 veröffentlichte großformatige Schabkunstblatt nach einem kurz zuvor in der Royal Academy ausgestellten Gemälde diente nicht nur der Erinnerung an die Inszenierung, sondern verfolgte vor allem die Verbreitung des Ruhms von Anne Brunton Merry in ihrer Paraderolle als Julia.
Produktionstitel: An Excellent Conceited Tragedie of Romeo and Juliet
Autor: William Shakespeare
Urheber: Thomas Park n. Mather Brown
Datierung: 1787
Technik: Schabblatt
Maße: 455 x 695 mm
Institution: Deutsches Theatermuseum München, ID 56386